1944 -1953
Als Kehl für achteinhalb Jahre eine französische Stadt war
Annette Lipowsky
-
Do, 12. April 2018, 12:02 Uhr
Ortenaukreis
Am 23. November 1944 wurde Kehl französisch. Knapp 10.000 Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Bis zum 8. April 1953 sollte es für einige von ihnen dauern, bis sie zurückkehren konnten.
Mit einem Koffer in der linken und dem Kind an der rechten Hand: Als am 23. November 1944 – gegen Ende des Zweiten Weltkriegs – knapp 10.000 Menschen innerhalb von nur wenigen Stunden ihre Heimatstadt Kehl verlassen mussten, konnten sie nur mitnehmen, was sie tragen oder auf einen Handkarren packen konnten. Bis zum 8. April 1953 sollte es für einige von ihnen dauern, bis sie zurückkehren konnten. In der Zwischenzeit war Kehl eine rein französische Stadt: mit französischen Straßennamen, französischen Geschäften, französischen Schulen.
Der 23. 11. 1944Der Tag der Rückgabe des letzten Teilabschnitts der Stadt von Frankreich an Deutschland jährt sich somit zum 65. Mal. "Uns ist es wichtig, dass so bedeutende Ereignisse der Stadtgeschichte nicht vergessen werden", erklärt Archiv- und Museumsleiterin Ute Scherb.
23. November 1944: Ein Tag wie jeder andere. Die Kehler gehen zur Arbeit, manche fahren dafür über den Rhein nach Straßburg. Am Vormittag gelingt es den ...