Tod im Zuckerrohrfeld: Zehntausende Landarbeiter erkranken in Mittelamerika an mysteriösem Nierenversagen. Ärzte vermuten, dass sie zu hart arbeiten müssen für die Agroindustrie.
Pablo lächelt selten. Stumm sitzt der Achtjährige vor seinem Heft und blickt durch seinen Lehrer hindurch. Ein bleierner Schleier scheint über seinem dunklen Lockenkopf zu liegen, fast so wie die ewige Staubwolke, in die der heiße Wind den Ort hüllt. Die Schule von La Isla ist gepflegt für ein so kleines Dorf inmitten der weiten Zuckerrohrfelder im Westen Nicaraguas. Seit einiger Zeit gibt es sogar Computer. "Seit die Medien anfingen, über uns zu berichten", sagt Lehrer Roger de la Cruz. Von seinen 320 Schülern sind ein Drittel Waisen. Ihre Väter sind gestorben, mit 40, mit 30. Der 6000 Einwohner zählende Ort wird im ...