Russland und China könnten bald zusammenrücken, die beiden Giganten teilen sich 4200 Kilometer Grenze – auch wirtschaftlich nähern sie sich an.
Das schwarze Eisentor klappt zu, ein lautes Knattern im Steppenwind. Grashügel links und rechts. Ein Gefühl, sich die Augen reiben zu müssen: War da was? Gibt es wirklich eine Stadt in der ewig anmutenden Weite, wo der Wind nur so peitscht? Das schwarze Tor ist zu, das grüne Tor öffnet sich nicht. So steht der gelbe Linienbus, eingezwängt in der Enge zwischen Russland und China, im Niemandsland zwischen zwei Giganten, die seit Jahrzehnten, Jahrhunderten gar, Nachbarn sind, sich streiten und wieder versöhnen, sich beneiden und argwöhnisch beäugen, immer in einem Zustand der Konkurrenz, getrieben von der Frage: Wer ist besser? Mächtiger?
China und Russland treffen hier aufeinander – dort wo sich Schlangen aus Kleinbussen bilden und Beamte auf der chinesischen Seite in grüner Uniform und auf der russischen Seite mit blauer Uniform einander salutieren. Das bevölkerungsreichste Land der Erde begegnet dem flächengrößten Land – eine aufsteigende Supermacht trifft auf ein abgestürztes ...