So sehr uns das auch frustriert: Selbstmordattentätern den Krieg zu erklären, ist keine vernünftige Antwort auf den Terror. Die finanzielle Unterstützung abzuschneiden schon.
Was monströse Gewalttaten bei den Opfern, so sie denn überlebt haben, psychisch anrichten, sind nur schwer verheilende Wunden. Die seelischen Narben, die sie zurücklassen, bleiben für die Betroffenen jahrzehntelang, meistens lebenslang spürbar. Opfer von Gräueltaten, wie sie jetzt in Paris geschahen, sind – neben den zu beklagenden Toten – nicht nur die unmittelbar Verletzten. Psychisch traumatisiert zurück bleiben auch verwitwete Partner, außerdem Eltern, Kinder und nahestehende Freunde von Getöteten. Der Begriff des Traumas, der manchmal leider leichtfertig gebraucht wird, beschreibt die Erfahrung einer totalen Überwältigung, also das Erleben einer Situation, in der die beiden typischen, sozusagen "gesunden" Reaktionsmuster gegenüber einer uns plötzlich begegnenden Gefahr – Kampf oder Flucht – nicht mehr möglich sind. Mit dem Erleben eines ...