Willkommen im Gelobten Land? Davon können Flüchtlinge an der türkisch-bulgarischen Grenze nur träumen – Besichtigung einer Demarkationslinie.
Dass Hunde eine frische Leiche aufstöbern, noch dazu die eines ganz jungen Mannes, sorgt in einem kleinen türkischen Dorf normalerweise ein Jahrhundert lang für Gesprächsstoff. Aber in Uzgaç gelten jetzt die Maßstäbe der Weltnachrichten. Bürgermeister Nazmi Usta kann sich kaum beruhigen. Seit Monaten kommen in dem einst so verschlafenen Ort täglich Busse aus der nahen Großstadt Edirne an, voller ängstlicher, scheuer Menschen mit kleinen Rucksäcken und abgelaufenen Schuhen. Meistens kommen sie zweimal an einem Tag, erst hin, dann zurück. "Erst heute Morgen um sieben haben sie 75 Leute hierher zurückgeschoben", sagt Usta. "Wo soll das hinführen?" Drei Tote sind in diesem ...