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Nach Mord an Fünfzehnjähriger

Das Städtchen Kandel in der Südpfalz ist ein neuer Wallfahrtsort der rechten Szene

Stefan Hupka

Von

Sa, 17. März 2018 um 09:36 Uhr

Südwest

BZ-Plus Kurz nach Weihnachten wurde die fünfzehnjährige Mia erstochen, von ihrem Ex-Freund, einem Afghanen. Seitdem ist ihr Heimatort, die Kleinstadt Kandel nur wenige Kilometer von Karlsruhe entfernt, zum Treffpunkt der rechten Szene geworden.

„Wölfe im Land“ –   eine rechte Demo in Kandel am 3. März.  | Foto: dpa
„Wölfe im Land“ – eine rechte Demo in Kandel am 3. März. Foto: dpa
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Ein Herz aus Bändern liegt auf dem kleinen Grab an der Mauer. Ein Strauß frischer Tulpen steht am Rand. Wie lange braucht die Zeit der Trauer? Und wann sollte man dem Alltag wieder erlauben zurückzukommen, dem Alltag und dem Streit, dem Meinungskampf, der Politik? In alten Zeiten gab es kirchliche Vorschriften für so etwas. Heute ist jeder allein mit solchen Fragen. Die einen sind eben erst aus dem lähmenden Schock erwacht und haben zu trauern gerade erst begonnen. Da sind andere schon längst dabei, generalstabsmäßig einen parteipolitischen oder persönlichen Vorteil herauszuschlagen. So war es in der kleinen Stadt Kandel zum Jahreswechsel. Und so ist es fast ein Vierteljahr danach immer noch.
"Wir sind davon kalt erwischt worden, auf so etwas waren wir hier nicht vorbereitet", sagt Arne Dembek, als müsse er sich dafür entschuldigen. "Wir stehen alle unter Spannung", bestätigt Günther Tielebörger, "wir leiden unter Ängsten." ...

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