Am 438. Verhandlungstag werden im NSU-Prozess in München die Urteile gesprochen – für die Angehörigen der Opfer bleiben Trauer und Unverständnis.
Schon am Mittwochmorgen um 7.30 Uhr ist die Straße am Münchner Justizzentrum gesperrt, Dutzende Polizisten haben sich positioniert, teils in voller Ausrüstung. Eine Bühne ist aufgebaut, aus den Lautsprechern schallt getragene türkische Volksmusik. Hunderte sind schon da an dem Tag, an dem nach 438 Verhandlungstagen das Urteil fallen wird im Prozess gegen die einzige Überlebende aus dem innersten Zirkel des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU), Beate Zschäpe. "Zschäpe soll Rechenschaft ablegen", steht auf Transparenten vor dem Gericht. Plakate zeigen Fotos der zehn vom NSU Ermordeten. Dazu ist zu lesen: "Nicht vergessen".
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