Deutsch-französische Geschichte in einem gemeinsamen Schulbuch zu fassen, erfordert Fingerspitzengefühl.
Das konnte John Maynard Keynes am Vorabend des Zweiten Weltkriegs nicht wissen: Im Jahr 2013 hat die Arbeitslosigkeit in Frankreich und Spanien ein unerträgliches Maß erreicht. "Wir haben gesagt, der Staat muss unbedingt investieren", sagt Gil Charmeil, Lehrer am Bartholdi-Gymnasium im französischen Colmar. Er blickt in die Gesichter von 16-Jährigen, die sich mit den Theorien des britischen Ökonomen auseinandersetzen. Noch zwei Schuljahre, dann haben sie ihr Abibac, ihr deutsch-französisches Abitur, in der Tasche. "Und was passiert, wenn die Menschen weniger verdienen", bohrt Charmeil nach. "Die Kaufkraft der Menschen sinkt", antwortet eine Schülerin mit kaum merklichem Akzent.
Gil Charmeil ist ein jugendlicher ...