Die Wahl in Mecklenburg-Vorpommern wird ein Tag der Abrechnung werden / Besonders im östlichen Landesteil ist die Wut auf "die in Schwerin" unüberhörbar .
Sie ringt schon seit einigen Minuten mit ihrer Laune und erträgt ungeduldig die uralten Debatten, aber nun muss ihre Frage heraus: "Wenn das alles so schlimm ist mit der NPD und der AfD", will die Frau mit dem blonden Kurzhaarschnitt wissen, auf deren grünen Pulli dick "Zornröschen" steht, "warum tut ihr nichts dagegen?"
Sofort ist es still im "Sofa", einer Studentenkneipe mitten in Greifswald, 57 000 Einwohner, Mecklenburg-Vorpommern. 37 Leute sind im Raum, an den Wänden stehen überall Shishapfeifen, die Speisekarte ist voller türkischer Gerichte, die Kellnerin, die gerade Tee und Bier verteilt, grinst. Die Frage gefällt ihr. Und Katrin Göring-Eckardt, die Spitzengrüne aus Berlin, die an diesem Abend im "Sofa" über Flüchtlingspolitik reden soll, muss einen Moment überlegen.
Ein merkwürdiger Wahlkampfabend ist das bislang. Göring-Eckardt, die Fraktionsvorsitzende, hat den Greifswaldern ein ...