Flughafendebakel, Meuterei in der SPD, ungeduldige Nachfolgekandidaten – nach 13 Jahren wird Klaus Wowereit sein Amt als Berliner Bürgermeister abgeben. Katja Bauer blickt auf eine illustre Politik-Karriere zurück.
Da ist es wieder, dieses kieksende Lachen, als Klaus Wowereit den Pressesaal des Roten Rathauses betritt. "Ich wusste gar nicht, dass wir in Berlin so viele Journalisten haben", sagt der Regierende Bürgermeister grinsend, während ihm zwei Leibwächter einen Weg durch die Menschentraube freipflügen. Es ist wahnsinnig voll, es liegt Anspannung in der Luft, und natürlich wusste Klaus Wowereit, dass es so sein würde. Er ist 60 Jahre alt, er macht seit 40 Jahren Politik, er ist der dienstälteste Regierungschef der Republik, und er hat an diesem Tag extra seinen royalblauen Anzug aus dem Schrank geholt, weil der perfekt zur Fotowand im Regierungssitz passt. Dieses Kieksen ist ebenfalls ein Requisit – eines, das der Profi Wowereit immer dann unwillkürlich als Pathosbremse einsetzt, wenn es schwer wird. An diesem Tag ist es sehr schwer. Er ...