Mit den Idolen der Jugend verhält es sich so wie mit den Vätern. Erst betet man sie an. Dann folgt die Abnabelung, die kritische Phase. Und am Ende, wenn alles gut geht, sind sie die besten Freunde, ein wichtiges Stück Heimat. Das Geigeridol meiner frühen Jahre war Itzhak Perlman.
Ein Gott des Klanges, der Schönheit des Tones, der Vollkommenheit des Ausdrucks. Und der Vielseitigkeit. Seine Ausflüge in den Jazz – Ragtime, Blues – und die Welt des Klezmer waren fern jeder Borniertheit. Ganz abgesehen davon, dass dieser Geiger auch menschlich so hohe Sympathiewerte genießt: ein Philanthrop durch und durch, einer, der trotz seiner schweren Behinderung aufgrund einer Kinderlähmung die eigene Befindlichkeit – Perlman muss im Sitzen spielen – in den ...