Der Verlag Reader’s Digest verführt Senioren mit Glücksspielen. Ein Freiburger Rentner hat an den großen Gewinn geglaubt und ist nun um 20.000 Euro ärmer. Und es gibt viele Fälle dieser Art.
Unter dem Bett von Heinz Brunner stapeln sich Dutzende zusammengefalteter Versandkartons. Unter der Treppe, die ins Obergeschoss seiner Wohnung in einem Freiburger Altenheim führt, türmen sich Bücher, original eingepackt in Folie. Im Regal ist kein Millimeter Platz mehr, viele DVDs und CDs quetschen sich aneinander. Auf jedem Buch- und CD-Rücken prangt das Logo des fliegenden Pferdes – das Emblem von Reader’s Digest.
All die unzähligen Bücher, DVDs und CDs hat Heinz Brunner in den vergangenen Jahren bei dem Stuttgarter Verlag bestellt. Ihr Warenwert: rund 20.000 Euro. "Das Superbuch der erstaunlichen Tatsachen" besitzt Brunner in fünf Exemplaren, die DVD "Bezauberndes Norwegen" in vier. Gelesen, angehört oder angesehen hat er die wenigsten. "Wo denken Sie hin?", fragt Brunner. Klar, Bücher mag er gerne. "Ein Teil der Bücher enthält sehr schöne Fotografien", sagt er. Aber angenommen hat er sie alle nur, weil er glaubte, dass er damit seine Chancen erhöht – ...