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Kino

Einer der größten Cliffhanger der Kinogeschichte: "Avengers: Infinity Wars"

Martin Schwickert

Von

Do, 26. April 2018 um 11:31 Uhr

Kino

Im letzten Teil der Avengers-Saga wurde er nur angedeutet. Nun greift der Superbösewicht Thanos selbst ein – und muss sich so vielen Avengers stellen wie noch nie. Und am Ende wartet "Infinity Wars" mit einer gewagten Überraschung auf.

Immer auf dem Sprung: Peter Parker alias Spider Man (Tom Holland)  | Foto: wds
Immer auf dem Sprung: Peter Parker alias Spider Man (Tom Holland) Foto: wds
"Weniger ist mehr" ist eine Behauptung, die in den letzten Jahren von den Marvel-Studios konsequent widerlegt wurde: Mit bisher 18 Filmen – von "Iron Man" (2008) bis hin zum aktuellen Kassenhit "Black Panther" – hat "Marvel" sich in einem Geflecht aus Franchises, Sequels, Spin-Offs und Mash-Ups eine breite, treue Fanbasis herangezogen und damit Einspielergebnisse von insgesamt über 14 Milliarden Dollar generiert. Ganz vorne in der Erfolgsbuchhaltung liegen die "Avengers"-Filme, die die firmeneigenen Superhelden miteinander antreten ließen. Nun holt Marvel mit "Avengers: Infinity War" zum ganz großen Finale aus.

Ein Superbösewicht gegen mehr als 20 Superhelden

Schaut man sich die über zwanzig Superheroen an, die aufs Filmplakat gequetscht wurden, stellt sich schon vor dem Kinobesuch das Gefühl der Übersättigung ein. Die Gefahr haben offensichtlich auch die Regie-Gebrüder Anthony und Joe Russo erkannt. Schon bald splitten sie das Heldenkollektiv in Kleingruppen auf und stellen ihm einen veritablen Bösewicht entgegen. Thanos nennt sich der riesenhafte Kerl, unter dessen digitaler Hülle Josh Brolin agiert. Nachdem er zusehen musste, wie sein Heimatplanet wegen Überbevölkerung zugrunde ging, sucht er einen Planeten nach dem anderen auf, um die Hälfte der Bewohner zu liquidieren, so dass der Rest in gewohnter Weise weiterleben kann.

Damit der selbsternannte Erlöser seinen genozidären Plan auf das ganze Universum ausweiten kann und die Drehbuchschreiber nicht länger über ein Handlungsgerüst nachdenken müssen, braucht er sechs magische Steine, deren vereinte Wirkung ihm unermessliche Kräfte verleihen. Zwei davon sind im Besitz der Avengers, die anderen übers Universum verteilt. Und so kämpft das Avengers-Kollektiv an verschiedenen Fronten gegen die Macht des Bösen.

Einer der größten Cliffhanger der Filmgeschichte

Dabei entwickeln die Teambildungsprozesse einen guten Unterhaltungswert: Hi-Tech-Wissenschaftler Iron Man (Robert Downey Jr.) muss sich mit Magier Dr. Strange (Benedict Cumberbatch) und Azubi Spider-Man (Tom Holland) zusammentun. Der durch Verlust von Familie und Heimatplanet gebeutelte Thor (Chris Hemsworth) gerät an die Spaßvogel-Besatzung von "Guardians of the Galaxy", während der mit Transformationsproblemen kämpfende Hulk (Mark Ruffalo) und Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) den Zauberstein des Androiden Vision (Paul Bettany) zu beschützen versuchen. Erst im Finale findet der Film nach Wakanda, wo Black Panther (Chadwick Boseman) und seine stolzen Kriegerinnen sich mit der gesamten Avengers-Belegschaft gegen den übermächtigen Feind stellen.

Der melancholische Bösewicht hält die Story zusammen

Die ausufernde Planeten-Hoppelei mit rituellen Kampfgemetzeln und den ewigen Insiderwitzen wäre ziemlich ermüdend, würde nicht dieser schillernde Bösewicht die hektische Multi-Tasking-Dramaturgie zusammenhalten. Brolin gibt ihm durchs hypermaskuline Pixelkostüm hindurch eine gewisse Grundmelancholie und ein punktuelles Bewusstsein des eigenen Wahns. Im shakespeare'schen Konflikt mit Stieftochter Gamora (Zoe Saldana) beginnt Thanos sogar in seinen diktatorischen Festen zu wanken.

Wirklichen Mut zum Unerwarteten beweisen die Russos jedoch in der Schlussauflösung, die das Sterben nicht nur den Statisten überlässt und in ihrer Radikalität wohl als einer der größten Cliffhanger in die Filmgeschichte eingehen wird. Der zweite Teil des Finales, der bereits gedreht ist und 2019 in die Kinos kommt, dürften nicht nur eingefleischte Fans mit Spannung erwarten.
"Avengers: Infinity War"

(Regie: Anthony und Joe Russo) läuft flächendeckend. Ab 12 Jahren.

Ressort: Kino

  • Zum Artikel aus der gedruckten BZ vom Do, 26. April 2018:
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