Vor einem Jahr sackten in Rastatt bei Bauarbeiten an einem Tunnel die Gleise der Rheintalbahn ab. Bis heute gibt es keine Klarheit über die Ursache – und über die Kosten. Eine Spurensuche auf der Baustelle.
Am 15. August wollten sie gemeinsam feiern: Bauarbeiter, Ingenieure, Planer, natürlich sollten auch Vertreter des Bauherrn beim sogenannten Durchstich dabei sein und mit anstoßen. Nach 4,2 Kilometern im Erdreich sollte die Vortriebsmaschine "Wilhelmine" am Südportal der Oströhre in Rastatt-Niederbühl sich aus dem aufgebrochenen Loch wühlen und wieder ans Tageslicht kommen. Doch 90 Meter vor dem Ziel, drei Tage vor der Feier, wurde "Wilhelmine" abgeschaltet und eingegraben. Seither ruht sie dort und wartet erneut auf ihre Befreiung.
Holger Müller steht knapp ein Jahr später im gleißenden Licht der Sommersonne, die um die Mittagszeit erbarmungslos brennt. Der rote Helm wirft ein wenig Schatten auf seine Augen, darüber bilden sich winzige Wasserperlen. Müller blickt von dem provisorischen ...