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Keine Scheu vor dicken Schmökern

  • Sa, 25. Oktober 2014
    Endingen

Tag der Bibliotheken: Kiechlinsberger Grundschüler befragen ihre Mitschüler zu ihrem Leseverhalten.

Lesen macht Kindern Spaß, zumindest solange es kein Muss ist, ergab die Umfrage der Kinder. Foto: dpa
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ENDINGEN. Wie halten es Kinder mit dem Lesen? Schätzen sie das "Kino im Kopf"? Die "Zisch-Kids" Nico Klemmer, Leonie Roller und Felix Bähker von der Maria Sibylla Merian-Grundschule wollten es genauer wissen anlässlich des "Tags der Bibliotheken" am Freitag, der auf eine Initiative des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zurückgeht. Sie befragten ihre Mitschüler und werteten die Ergebnisse aus. Das Fazit: Die meisten Kinder haben keine Scheu vor dicken Schmökern – Hauptsache spannend.

NICO
Lesen tut fast jeder gern, doch auch das muss man erst lernen. Bei unserer Umfrage in der Kiechlinsberger Grundschule gaben die meisten Kinder an, dass eine Lehrerin ihnen das Lesen beigebracht hat. Manche Kinder sagten mir, dass die Mutter ihnen das Lesen beigebracht hat, aber kein Kind hat den Vater angegeben.

Ich habe die Kinder auch gefragt, wie das Buch mit den meisten Seiten heißt, das sie schon gelesen haben. Natürlich hat da jeder ein anderes Buch genannt. Die dünnsten der genannten Bücher waren Comics, die dicksten waren "Die drei ???"(Dreierband), Harry Potter und die Kinder-Bibel.

Wir haben einen Lesevertrag an der Schule, in den man eintragen sollte, ob und wie lange man jeden Tag gelesen hat. Ich habe gefragt, ob sie oft etwas darin eintragen. Früher haben alle regelmäßig eingetragen aber in letzter Zeit haben es die wenigsten gemacht.

Manche bekommen auch Druck mit dem Lesen. Ob von Lehrern oder Eltern, Druck ist blöd. Die Mehrheit bekommt zum Glück keinen Druck, aber bei allen, die Druck kriegen, macht ihn die Mutter. Große Kinder mögen kleine Schrift und kleinere Kinder große Schrift. Die meisten hätten gern alle paar Seiten ein Bild. Nur einer sagte "keine Bilder" und einer "es muss spannend sein".

FELIX
Ich habe neun Kinder befragt: Um was muss es sich handeln, dass du ein Buch gerne liest? Von neun Kindern sollten es bei zwei Kindern Krimis sein und bei sieben Kindern Abenteuer. Insgesamt 15 Kinder habe ich gefragt: Wie dick ist dein dickstes Buch? Bei fünf von ihnen waren es fünf Zentimeter, jeweils drei gaben drei oder vier Zentimeter an. Zwei Kinder deuteten sechs Zentimeter an, jeweils einer ein oder zwei Zentimeter.

Hast du ein Lieblingsbuch, habe ich 21 Kinder gefragt. Das Lieblingsbuch von drei Kindern ist "Fünf Freunde" von Enid Blyton. Das Lieblingsbuch von weiteren drei Kindern ist "Star Wars" von George Lucas. Die restlichen Kinder haben ganz unterschiedliche Lieblingsbücher.

LEONIE
In meiner Umfrage zum Thema Lesen habe ich in der Pause 15 Kinder der vierten Klasse und drei Kinder aus der dritten Klasse zum Thema Lesen befragt. 10 Kinder haben mit sechs Jahren begonnen zu lesen, vier schon mit fünf Jahren und ein Kind mit sieben Jahren. Bei der Frage, welche Bücher die Kinder schon für den Lesevertrag gelesen haben, fand ich es interessant, dass vier Kinder "Fünf Freunde" als Bücher angaben. Ansonsten waren dien Angaben sehr gemischt.

Die Kinder haben zwischen 20 und 100 eigene Bücher zu Hause. Zehn Kinder davon haben zwischen 30 und 60 Bücher. Ich finde das schon erstaunlich viel für Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren.

Wenn Lesen ein Muss ist, findet es die Mehrzahl der Kinder nicht schön, denn sie wollen gerne lieber spielen, einige sind sogar verärgert oder wütend. Zwei der Kinder berichten, es sei ihnen egal und zwei lesen sogar sehr gerne.

Bei der folgenden Frage wird es dann spannend: Liest du gerne? Warum oder warum nicht? Zehn der Kinder geben hier an, sie lesen gerne. Spannende Geschichten und Lieblingsbücher bringen doch die Lust zu lesen. Dann macht das Lesen auch Spaß, auch den meisten Kindern.

Erklär's mir: Was ist ein Lesevertrag?

Wir haben einen Lesevertrag an der Maria Sibylla Merian-Grundschule Kiechlinsbergen-Königschaffhausen zwischen Schüler und Deutschlehrer. Er verpflichtet zum Lesen und gilt immer für einen Monat. In den Vertrag sollen wir eintragen, ob und wie lange wir jeden Tag gelesen haben. Ein Lesevertrag sieht so aus: Es gibt Kästchen, die man mit Farben anmalt: gelb für 5 Minuten, blau für 10 Minuten, rot für 15 Minuten und lila für 20 Minuten oder mehr. Am Wochenende und in den Ferien ist das Lesen strengstens erlaubt. ;-)

Ressort: Endingen

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 25. Oktober 2014: PDF-Version herunterladen

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