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Würgeschlange

Endinger findet Boa constrictor – und steckt sie in einen Stoffsack

Patrik Müller

Von

Mo, 20. August 2018 um 16:25 Uhr

Endingen

Überraschung beim Abendspaziergang: Ein Mann hat zwischen Endingen und Amoltern am Sonntag eine Würgeschlange entdeckt – und sie in einen Sack gesteckt. Das war richtig, sagt ein Experte.

Diese Boa Constrictor wurde in Endingen entdeckt.  | Foto: Feuerwehr Endingen
Diese Boa Constrictor wurde in Endingen entdeckt. Foto: Feuerwehr Endingen
Der Finder alarmierte die Polizei. Ein Biologe identifizierte das Tier per Foto als harmlose Boa constrictor, die Feuerwehr brachte das etwa 1,20 Meter lange Tier zu einem Experten in Freiburg.

"Der Mann war mit dem Hund unterwegs – und der schlug an", erzählt Christian Burkhard, Kommandant der Endinger Feuerwehr. Laut Polizeisprecher Walter Roth hielt der Spaziergänger das Tier zunächst für eine Netzpython. Die Beamten kontaktierten den Freiburger Biologen und Reptilienexperten Karsten Grießhammer, der identifizierte das Tier. Die Boa constrictor ist ursprünglich in Mittel- und Südamerika heimisch, erwürgt ihre Beute und ist ungiftig. Grießhammer: "Die Tiere sind harmlos. Es sei denn, man ist eine Ratte."

Der Mann, der das Tier entdeckt hatte, packte es in einen Stoffsack und brachte es zum Feuerwehrgerätehaus, die Wehr transportierte es zum Freiburger Terraristikfachgeschäft "Tropen und Exoten". Er handelte richtig, sagt Jürgen Eckert, einer der Inhaber. "Schlangen packt man in Stoffsäcke. Da ist es dunkel und eng und sie haben Körperkontakt mit dem Stoff – da fühlen sie sich sicher. Besser kann man sie nicht transportieren."

"Schlangen sind Ausbruchskönige." Karsten Grießhammer
Unklar ist, ob die Boa ausgesetzt wurde. "Schlangen sind Ausbruchskönige", sagt Grießhammer, der Biologe. Terraristikhändler Eckert wiederum sagt, er habe zwei Wucherungen entdeckt, bei denen es sich um Abszesse handeln könnte – und einen Tierarzttermin ausgemacht.

Schlangenfunde wie der in Endingen sind laut Grießhammer selten. "Die letzte Boa constrictor hatte ich vor fünf oder sechs Jahren", sagt er. Eckert hat die Erfahrung gemacht, dass die Zahl der Riesenschlangenhalter ohnehin sinkt. "Der Hype ist vorbei", sagt er. "Letzten Endes hat man halt eine große Schlange. Da passiert aber nicht viel im Terrarium – die walzt nur alle Pflanzen platt."

Ressort: Endingen

  • Zum Artikel aus der gedruckten BZ vom Di, 21. August 2018:
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