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Erklär's mir: Was passiert bei einer Abschiebung?

Stefan Hupka

Von

Di, 05. April 2016

Erklär's mir

Das ist kein schönes Wort: Abschiebung. Es klingt nach Zwang. Deshalb nennen Politiker es lieber Rückführung. So als ob da jemand freundlich an der Hand genommen wird, der die Orientierung verloren hat. Tatsächlich ist Abschiebung staatlicher Zwang. Ihn bekommen Zuwanderer zu spüren, die kein Bleiberecht haben. Jemand bittet zum Beispiel in Deutschland um Asyl und sagt, dass er daheim wegen seiner Meinung oder seiner Hautfarbe verfolgt wird. Dann prüfen Beamte das. Wenn sie ihm nicht glauben, lehnen sie den Asylantrag ab und fordern den Asylsuchenden auf, freiwillig das Land zu verlassen. Tut er das nicht, kann es passieren, dass morgens früh die Polizei vor seiner Tür steht, ihn auffordert, seine Sachen zu packen, und ihn zum Flughafen fährt. Dort warten dann meist schon andere auf ihre Abschiebung. Fast jede Woche fliegen solche Sammeltransporte Menschen aus Deutschland zurück, derzeit oft nach Südosteuropa, etwa nach Albanien.

Ressort: Erklär's mir

  • Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Di, 05. April 2016:
  • Zeitungsartikel im Zeitungslayout: PDF-Version herunterladen

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