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Die Psychologie der Musik

Manuel Fritsch

Von

Di, 21. März 2017

Rock & Pop

Der in Basel lebende Deutsche Vincent Gross soll zum Schlager-Jungstar aufgebaut werden.

Vincent Gross   | Foto: Sven Sindt
Vincent Gross Foto: Sven Sindt
Vor zwei Jahren hat Vincent Gross den Talentwettbewerb bei "Hello Again" im Schweizer Fernsehen gewonnen. Seitdem ist sein Name im Nachbarland bekannt. Nun kommt der 20-Jährige, der in Basel lebt, auch in Deutschland an. Am Samstag ist er in Florian Silbereisens "Schlagercountdown" im Ersten zu sehen. Im April folgen Besuche im ZDF-"Fernsehgarten" und in der MDR-Sendung "Meine Schlagerwelt". Die Eintrittskarte ins Fernsehen ist sein erstes Album "Rückenwind".

Für Gross sind die Auftritte in den deutschen Unterhaltungssendungen eine Art Heimkehr. Denn ursprünglich stammt der Sänger aus Norddeutschland. Seine Plattenfirma setzt große Hoffnungen in ihn, er soll zum Jungstar des deutschsprachigen Schlagers aufgebaut werden. Dabei fing Gross seine Karriere zögerlich an, traute sich nicht, jemandem seine Lieder vorzuspielen. "Ich habe im Geheimen in meinem Zimmer gesungen", erzählt Gross. "Aber es ist ja doch schwierig, seine eigene Stimme zu beurteilen. Also habe ich einfach mal ein Lied auf Youtube hochgeladen. Nur um zu sehen, wie das ankommt."

Die nächsten drei Jahre stellte er weitere Lieder online, Coverversionen bekannter Songs. Der Videokanal wurde zum Sprungbrett. Erste Auftritte bei Open- Mic-Abenden im Raum Basel folgten, bis die Einladung zum Talentwettbewerb "Hello Again" kam. Eine Überraschung. Dass er auf Deutsch singen musste, erwies sich als Vorteil. So entdeckte Gross sein Faible für deutsche Texte. "Deutsch ist mir näher", sagt er. "Ich fühle das mehr als auf Englisch. Da muss ich ja immer erst für mich die Wörter übersetzen."

Für sein Debütalbum hat Gross eng mit den Schlagerprofis Felix Gauder, Oli Nova und Daniel Gramer gearbeitet. Zu deren Referenzen zählen Produktionen mit erfolgreichen Kollegen wie Vanessa Mai, Maite Kelly, Dorfrocker oder Beatrice Egli. Gross wollte seine Lieder aber nicht einfach von anderen schreiben lassen: "Ich will hinter der Musik stehen und nicht einfach leere Zeilen runterleiern." Entstanden ist ein Album mit modernem deutschen Schlager. "Das ist ein enorm vielseitiges Genre. Und ich mag die Heiterkeit, die dabei entsteht", wirbt Gross für das Genre. Die zwölf Lieder erzählen von der Liebe, die eingängigen Melodien sind unterlegt mit treibenden Beats, Gitarre und Piano.

Da man gerade als Newcomer nie wissen kann, wie so eine Musikerkarriere ausgeht, hat Gross nach Abitur und Zivildienst nun ein Psychologie-Studium in Basel begonnen – natürlich nicht ohne Parallelen zu ziehen, zu seiner Leidenschaft, der Musik. "Psychologie und Musik haben auch gemeinsame Aspekte", sagt der 20-Jährige. "Musik kann eine gute Therapie sein, sie hilft, Sachen zu verarbeiten und macht einen einfach glücklicher." Hinter die Kulissen des Denkens zu schauen sei spannend. "Und im Business ist es auch gut zu wissen, wer es ernst mit einem meint."

Derzeit hat der Student mit dem Hang zum Schlager gut zu tun. Die Promotion-Termine für sein Album gilt es mit dem normalen Stundenplan in Einklang zu bringen, gerade hat er das zweite Semester begonnen. Doch auch wenn es manchmal viel wird, sieht Vincent Gross das Positive. "Es haben nicht viele die Chance, so viel Zeit in ihre Leidenschaft zu investieren. Dass ich das nun kann, dafür bin ich dankbar."

Vincent Gross: Rückenwind (Ariola/Sony), erhältlich ab 24. März.

Ressort: Rock & Pop

  • Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Di, 21. März 2017:
  • Zeitungsartikel im Zeitungslayout: PDF-Version herunterladen

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