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Fotos: Starfotograf Manfred Baumann hat betagte Hochschwarzwälder porträtiert

Die Lebenserwartung ist hierzulande nirgendwo höher als im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Das spiegelt sich nun in einer Ausstellung wider: "Hoch leben die Wälder" in Hinterzarten.

Lambert Wehrle, 87 Jahre, St. Märgen:   Der große Tag im Jahresverlauf des Seniors vom Danielhof steht kurz bevor: Es ist der Mühlentag, zu dem stets am Pfingstmontag  eingeladen wird. Dann ist Lambert Wehrle in seinem Element und führt den ganzen Tag über zahlreiche Besucher durch die 1838 erbaute und von ihm über zehn Jahre liebevoll restaurierte Hofmühle.  Aufgewachsen ist Lambert Wehrle auf dem abgelegenen Holzschlägerhof, bis 1953 gab es hier keinen Strom. Eine Stunde Fußweg musste er zur Schule in Breitnau zurücklegen. Nach der Landwirtschaftsschule war er Knecht auf drei Bauernhöfen zwischen St. Märgen und Breitnau. Für die Bäckerei Ketterer lieferte er mit dem Pferdegespann Brot aus. 1958 heiratete er seine Maria und kam zu ihr auf den Danielhof.
Lambert Wehrle, 87 Jahre, St. Märgen: Der große Tag im Jahresverlauf des Seniors vom Danielhof steht kurz bevor: Es ist der Mühlentag, zu dem stets am Pfingstmontag eingeladen wird. Dann ist Lambert Wehrle in seinem Element und führt den ganzen Tag über zahlreiche Besucher durch die 1838 erbaute und von ihm über zehn Jahre liebevoll restaurierte Hofmühle. Aufgewachsen ist Lambert Wehrle auf dem abgelegenen Holzschlägerhof, bis 1953 gab es hier keinen Strom. Eine Stunde Fußweg musste er zur Schule in Breitnau zurücklegen. Nach der Landwirtschaftsschule war er Knecht auf drei Bauernhöfen zwischen St. Märgen und Breitnau. Für die Bäckerei Ketterer lieferte er mit dem Pferdegespann Brot aus. 1958 heiratete er seine Maria und kam zu ihr auf den Danielhof. Foto: Manfred Baumann
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Annemarie Schwörer, 95 Jahre, Schluchsee: Da, wo sich die Wellen des  Schluchsees kräuseln, stand einst das Elternhaus von Annemarie Schwörer.  „1930 mussten wir weg“, erzählt sie. Der See wurde für die Stromgewinnung um 30 Meter aufgestaut. Viel nahm die Familie nicht mit, sogar „Marieles“ Schaukelpferd wurde zu Kleinholz gemacht.  Die Familie wurde in eines der Häuser am neuen Seeufer umquartiert. Dort lebt Annemarie Schwörer heute noch. Sie ist wahrscheinlich die Letzte, die die kleine Siedlung noch kannte, bevor das Tal geflutet wurde. 1949 heiratete sie den Witwer Max Schwörer, beide brachten je ein Kind mit in die Ehe, gemeinsam hatten sie  sechs Kinder. Jeder freie Fleck im Haus wurde an Kurgäste vermietet. Einer von ihnen weckte die Leidenschaft von Annemarie Schwörer für Pflanzen.
Annemarie Schwörer, 95 Jahre, Schluchsee: Da, wo sich die Wellen des Schluchsees kräuseln, stand einst das Elternhaus von Annemarie Schwörer. „1930 mussten wir weg“, erzählt sie. Der See wurde für die Stromgewinnung um 30 Meter aufgestaut. Viel nahm die Familie nicht mit, sogar „Marieles“ Schaukelpferd wurde zu Kleinholz gemacht. Die Familie wurde in eines der Häuser am neuen Seeufer umquartiert. Dort lebt Annemarie Schwörer heute noch. Sie ist wahrscheinlich die Letzte, die die kleine Siedlung noch kannte, bevor das Tal geflutet wurde. 1949 heiratete sie den Witwer Max Schwörer, beide brachten je ein Kind mit in die Ehe, gemeinsam hatten sie sechs Kinder. Jeder freie Fleck im Haus wurde an Kurgäste vermietet. Einer von ihnen weckte die Leidenschaft von Annemarie Schwörer für Pflanzen. Foto: Manfred Baumann
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Karolina Kern,  91 Jahre, Hinterzarten:  Wenn sie singt, dann kommen ihr Gedanken an früher, erzählt Karolina Kern. Wie sie zusammen auf dem elterlichen Hof in Breitnau mit ihren sieben Geschwistern  gesungen hat – begleitet vom Vater, der entweder Trompete oder Klavier spielte.   Seit den 50er Jahren hat Karolina Kern in Hinterzarten ein Gästehaus betrieben, das mittlerweile  ihre Enkelin Sabina führt.  Die Schwarzwälderin  trinkt ausschließlich Brunnenwasser aus der Kesselbergquelle – das hält sie fit. Und natürlich ihr „lieber Kamerad“ Mäxle, ein Terriermischling.
Karolina Kern, 91 Jahre, Hinterzarten: Wenn sie singt, dann kommen ihr Gedanken an früher, erzählt Karolina Kern. Wie sie zusammen auf dem elterlichen Hof in Breitnau mit ihren sieben Geschwistern gesungen hat – begleitet vom Vater, der entweder Trompete oder Klavier spielte. Seit den 50er Jahren hat Karolina Kern in Hinterzarten ein Gästehaus betrieben, das mittlerweile ihre Enkelin Sabina führt. Die Schwarzwälderin trinkt ausschließlich Brunnenwasser aus der Kesselbergquelle – das hält sie fit. Und natürlich ihr „lieber Kamerad“ Mäxle, ein Terriermischling. Foto: Manfred Baumann
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Maria Saier, 88 Jahre, St. Märgen: Obwohl in Freiburg geboren, konnte sie sich nie vorstellen, in der Stadt zu leben. Denn aufgewachsen ist Maria Saier  als jüngstes von sieben Geschwistern auf den Schweighöfen. Schon als Kind hat sie gemolken, die Tiere gefüttert, auf dem Feld gearbeitet – „es wurde immer mitgeschafft“. 1952 heiratete sie Josef Saier vom mittlerweile  300 Jahre altenPfändlerhannisenhof. Elf Kinder hat Maria Saier, 30 Enkel und 18 Urenkel, die Namen hat sie alle parat. Regelmäßig geht sie hinüber in die kleine Kapelle auf dem Hof, um pünktlich um 11 Uhr die Glocken zu läuten.
Maria Saier, 88 Jahre, St. Märgen: Obwohl in Freiburg geboren, konnte sie sich nie vorstellen, in der Stadt zu leben. Denn aufgewachsen ist Maria Saier als jüngstes von sieben Geschwistern auf den Schweighöfen. Schon als Kind hat sie gemolken, die Tiere gefüttert, auf dem Feld gearbeitet – „es wurde immer mitgeschafft“. 1952 heiratete sie Josef Saier vom mittlerweile 300 Jahre altenPfändlerhannisenhof. Elf Kinder hat Maria Saier, 30 Enkel und 18 Urenkel, die Namen hat sie alle parat. Regelmäßig geht sie hinüber in die kleine Kapelle auf dem Hof, um pünktlich um 11 Uhr die Glocken zu läuten. Foto: Manfred Baumann
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Bernhard Waldvogel,  88 Jahre, Jostal: 70 Jahre lang hat Bernhard Waldvogel Schindeln gemacht. Abertausende der  Holzplättchen haben seine Werkstatt verlassen, um etliche Häuser in der Region zu schmücken und zu schützen. Sein Vater war Dachdecker und Schindelmacher, riet aber seinem Sohn von dem Beruf ab. Doch  Bernhard Waldvogel hatte seinen eigenen Kopf und suchte sich selbst eine Lehrstelle. Als Botschafter in Sachen Schwarzwälder Handwerk war der Mann mit dem Millimeterblick  viel unterwegs, gemeinsam mit Ehefrau Klara, die Strohschuhe fertigte.
Bernhard Waldvogel, 88 Jahre, Jostal: 70 Jahre lang hat Bernhard Waldvogel Schindeln gemacht. Abertausende der Holzplättchen haben seine Werkstatt verlassen, um etliche Häuser in der Region zu schmücken und zu schützen. Sein Vater war Dachdecker und Schindelmacher, riet aber seinem Sohn von dem Beruf ab. Doch Bernhard Waldvogel hatte seinen eigenen Kopf und suchte sich selbst eine Lehrstelle. Als Botschafter in Sachen Schwarzwälder Handwerk war der Mann mit dem Millimeterblick viel unterwegs, gemeinsam mit Ehefrau Klara, die Strohschuhe fertigte. Foto: Manfred Baumann
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Ressort: Hinterzarten

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