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Mundenhof

Beim Kürbisfest war trotz trüben Himmels viel los

Claudia Förster Ribet
  • Mo, 09. Oktober 2017
    Freiburg

Lustiges und Leckeres bot auch in diesem Jahr das mittlerweile 24. Herbstfest auf dem Mundenhof im Freiburger Westen.

Schnitzen für die Halloween-Lampen: Ki...n mit Unterstützung an den Kürbissen.   | Foto: Thomas Kunz
Schnitzen für die Halloween-Lampen: Kinder arbeiten mit Unterstützung an den Kürbissen. Foto: Thomas Kunz

Es ist ein klassischer Herbsttag: Das 24. Herbst- und Kürbisfest auf dem Mundenhof wird untermalt von einem grauverhängten Wolkenhimmel und Nieselregen. "Das gehört dazu", sagt Till Meinrenken, Leiter der naturpädagogischen Freizeiteinrichtung Kontakt-Tier-Kind (Kontiki) auf dem Mundenhof.

Till Meinrenkens Motto: Die Kinder sollen mit Leib und Seele begreifen, was den Herbst ausmacht. Trotz des herbstlich instabilen Wetters besuchen Hunderte Familien das Kürbisfest, das die Freiburger alljährlich auf die kalte Jahreszeit einstimmt. Die Kinder, die regelmäßig am Kontiki-Programm teilnehmen, haben im Voraus mit tatkräftigem Einsatz die eigens angebauten Kürbisse geerntet. Beim Herbstfest können die Besucher dann aus dem massigen Ertrag heiße Suppe genießen, dazu gibt’s frisch gepressten Apfelmost. Rund hundert Kontiki-Kinder und Eltern helfen beim Kochen oder betreuen Bastelstände, wie die zehnjährige Alexa und ihre jüngere Schwester Tine.

Zusammen mit ihrer Großmutter und den Besuchern fertigen sie aus Farnen, Kräutern und Blüten kunstvolle Dekorationen und Herbstkränze. Einige Meter weiter laufen erste Vorbereitungen für Halloween. "Ich habe schon einen Kürbis für zu Hause ausgehöhlt", erzählt der sechsjährige Jannis Brockhoff aus Freiburg, "und dann Apfelsaft gepresst. Das war echt anstrengend."

Nicht nur Kinder, auch Ältere versuchen sich an traditionellem Handwerk. "Das macht einen Heidenspaß", sagt der 23-jährige Marc Grießhaber. Er hockt auf einem Schneidesel, einer bäuerlichen Werkbank, und schnitzt aus Holz einen Pfannenwender. "Wenn du entlang der Maserung arbeitest, wird er widerstandsfähiger", erklärt ihm Frank Janson vom Waldhaus Freiburg, der sich mit traditioneller Holzverarbeitung auskennt. Früher sei das eine typisch herbstliche Beschäftigung für die Bauern gewesen, wenn die Felder abgeerntet waren.

An vergangene Zeiten erinnern auch die Obstsorten beim Stand des "Obstparadieses" aus Staufen. Johannes Geng verköstigt dort mit Likören, Marmeladen und Säften aus teils aus dem Blick geratenen Früchten wie Quitten, den Beeren der Eberesche oder alten Apfelsorten. Frisches Obst ist in diesem Jahr aber rar: "Die Ernte fällt dieses Mal praktisch aus. Der Frost im April hat fast alle Blüten beschädigt, an den Bäumen hängt jetzt kaum etwas. Das tut weh", sagt der Obstbauer, für dessen Geschäft die herbstliche Ernte entscheidend ist. Den Kürbissen vom Mundenhof scheint der Frost nicht zugesetzt zu haben: Inmitten von Heuballen finden sich beim Herbstfest Exemplare aller erdenklichen Größen, Muster und Farben.

Die Ufo-Kürbisse, Butternüsse, Schwanenhälse und Stripetti können als Material für eine Mahlzeit oder auch einfach als Zierde mit nach Hause genommen werden – der Erlös kommt der Fördergemeinschaft Mundenhof zugute.

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 09. Oktober 2017: PDF-Version herunterladen

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