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Das tolle Gefühl der Verantwortung

  • Annette Aly

  • Do, 16. Oktober 2014
    Freiburg

Wie sich Schülermentoren für ihre Schule und die Klassenkameraden engagieren.

Freude am Helfen: Schülermentoren Feli... (v. l.) von der Montessori-Realschule  | Foto: i. Schneider
Freude am Helfen: Schülermentoren Felix Niehues, Swenja Jogerst, Lotte Vogel und Zoe Roser (v. l.) von der Montessori-Realschule Foto: i. Schneider
"Es ist ein tolles Gefühl, wenn man merkt, dass man andere erfreuen kann", sagt Lotte Vogel. Die 13-Jährige hat gemeinsam mit Swenja Jogerst, 13, Zoe Roser, 14, und Felix Niehues, 12, an der neuen Montessori-Realschule in der Wiehre eine Ausbildung zur Schülermentorin absolviert – jeweils 15 Stunden Theorie und praktisches Projekt. Dabei haben sie gelernt, soziale Verantwortung innerhalb und außerhalb der Schule zu übernehmen.

Das Schülermentoren-Quartett hat für eine Projektarbeit mit seinen Mitschülern im Altenheim gesungen, Pausenhofspiele organisiert und Grundschülern mit Lernschwierigkeiten im Unterricht geholfen. Als Anerkennung und um sich neue Ideen zu holen, waren sie gemeinsam mit 600 anderen Schülermentoren aus Baden-Württemberg im Europa-Park. Eingeladen hatte die Evangelische Landeskirche, die in Kooperation mit der Katholischen Kirche und dem Kultusministerium das Schülermentorenprogramm "Soziale Verantwortung lernen" organisiert.

Auf dem Kongress hat den Achtklässlern der Jongleur Andreas Gebhardt anschaulich mit einer Keulenjonglage erklärt, warum man den Mut haben soll, etwas zu tun, auch wenn man nicht weiß, ob es klappt. "Wenn man was Schwieriges macht, geht eben auch was schief", hat Felix die Botschaft verstanden.

Die vier Jugendlichen der Montessori-Realschule nehmen ihre Aufgabe sehr ernst. Sie haben gelernt, "wie es mit verschiedenen Menschen klappt, dass eine gute Gruppe draus wird", sagen sie. Diese Erfahrung sei überall nützlich, zum Beispiel als Chef oder als Jugendleiter.

Für das noch junge Schuljahr haben sie auch schon Ideen und sind mit Phantasie und Begeisterung bei der Sache. Sie wollen für die Pausen einen Ruheraum mit leiser Musik zum Entspannen einrichten. Und einen "wilden Raum", ergänzt Zoe, "jeder Schüler braucht ja was Anderes". Dabei gehen sie ganz demokratisch an die Umsetzung, hören zu, lassen einander aussprechen.

Ihre Schule bietet die Ausbildung in der 7. Klasse an. Die Hälfte der Schülerinnen und Schüler in Lottes Klasse hat mitgemacht. An der Montessori-Realschule gibt es noch weitere Ausbildungen. So sind Swenja und Zoe auch Schülersanitäterinnen, und es gibt – wie in zahlreichen anderen Schulen auch – Streitschlichter. Ab 15 Jahren können sich die Schülermentoren weiter qualifizieren: in 40 Stunden Theorie und ebenso vielen Praxisstunden. Ob sie sich das vorstellen können? Alle vier nicken.

Schülermentoren

Seit 1997 wurden in Baden-Württemberg 9 400 Schülermentorinnen und -mentoren im Programm "Soziale Verantwortung lernen" kirchlich ausgebildet. Interessierte Schulen können sich an die Landesjugendreferentin der Badischen Landeskirche wenden: E-Mail: [email protected]; Tel. 0721/9175429.

Weitere Infos: http://www.schuelermentor.de www.esb-netz.de; http://www.ksj.drs.de

http://www.kultusportal-bw.de

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 16. Oktober 2014: PDF-Version herunterladen

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