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Ganz viel Leben

  • Sa, 01. August 2020
    Neues für Kinder

  In Korallenriffen leben unzählige Tiere, auch Korallen selbst bestehen aus    mini Lebewesen.

  | Foto: silvae  (stock.adobe.com)
Foto: silvae  (stock.adobe.com)
Eigentlich schade, dass sie sich so verstecken: Korallenriffe sind nämlich wunderschön anzusehen. Doch wer eines bestaunen möchte, muss sich unter Wasser begeben, direkt hinein ins Meer. Doch was genau ist das eigentlich, so ein Korallenriff?

Der Begriff Riff stammt von dem alten Wort "rif" ab und bedeutet "Rippe". Da kann man sich gut vorstellen, wie ein Riff aussieht: eine schmale, langgezogene Rippe auf dem Meeresboden. So ein Riff kann aus verschiedenen Materialien bestehen, zum Beispiel aus Felsen, Sand oder Kalkstein. Manchmal ist ein Riff so hoch, dass es aus dem Meer hinausragt. Dann sehen wir Klippen oder Sandbänke. Ein Korallenriff ist ein Riff aus Steinkorallen. Aber Moment, was ist nochmal eine Koralle? Die sehen aus wie Blumen, also müssten das Pflanzen sein, oder? Das haben die Menschen tatsächlich lange Zeit gedacht. Doch dann haben Forscher festgestellt, dass diese angeblichen Pflanzen eine Mundöffnung und einen Magen haben. Heute weiß man, dass Korallen zu den sogenannten Nesseltieren gehören, wie zum Beispiel auch Quallen oder Seeanemonen.

Und jetzt wird es noch verrückter: Eine Steinkoralle ist nicht nur ein einzelnes Tier, sondern sie besteht aus vielen kleinen Tieren. Diese heißen Polypen und sehen aus wie Finger. Sehr viele Polypen leben in einem Skelett aus Kalk, und all das zusammen ist eine Steinkoralle. Der Kalk wird von den Polypen abgegeben, so dass das Skelett immer weiter wächst, auch wenn die Polypen sterben. Die neuen Steinkorallen leben dann auf den

alten Skeletten. So entsteht nach und nach ein riesiger Berg – ein Korallenriff aus Kalkstein. Manche Riffe sind ein paar tausend Jahre alt.

Das größte Riff ist das Great Barrier Reef im Meer vor Australien. Es besteht aus fast 3000 einzelnen Korallenriffen und gilt als eines der sieben Weltwunder der Natur. Würde man die Korallenriffe auf der ganzen Welt zusammensetzen, hätte man eine Fläche, die fast doppelt so groß wäre wie Deutschland.

Leider werden immer mehr Korallenriffe zerstört. Korallen sind sehr empfindlich und reagieren schnell auf Veränderungen. Sie sterben, weil durch den Klimawandel die Meerwassertemperatur steigt. Schuld sind aber auch die Verschmutzung der Meere sowie Fischer, die mithilfe von Sprengstoff oder Gift sehr schnell sehr viele Fische töten wollen, die sie dann zum Essen verkaufen. Fische leben nämlich gerne an und in Korallenriffen.

Hier fühlen sich viele Tiere wohl, wie Muscheln, Würmer, Krebse, Schwämme und Meeresschildkröten. Auch der Riffhai hat sein Zuhause im Riff. Das ganze Gewusel lockt außerdem Seevögel an. Sie finden bei so viel Angebot immer was zu fressen. Und auch wir Menschen haben etwas von den Korallenriffen – abgesehen davon, dass wir sie uns gern ansehen: Die Riffe schützen Strände vor Schäden, wenn zum Beispiel ein Sturm kommt.

Ressort: Neues für Kinder

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