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Enthaltsamkeit

Körper und Geist reinigen: Die Fastenzeit hat begonnen

  • Andrea Hentschel (AFP)

  • Mi, 10. Februar 2016
    Gesundheit & Ernährung

Enthaltsamkeit wird inzwischen nicht nur beim Essen geübt: Nach den tollen Tagen beginnt für viele Menschen nun die Fastenzeit.

In der Fastenzeit wird längst nicht nur auf Süßigkeiten verzichtet.  | Foto: dpa
In der Fastenzeit wird längst nicht nur auf Süßigkeiten verzichtet. Foto: dpa

LEIPZIG. Von Aschermittwoch bis Ostern verzichten manche komplett auf Alkohol, andere zumindest zeitweise auf Handy oder Auto. Viele entscheiden sich auch für eine klassische Fastenkur.

Was ist die Fastenzeit?
Die Tradition des Fastens kommt in den meisten Weltreligionen vor. Die traditionelle Fastenzeit im Christentum vor Ostern erstreckt sich von Aschermittwoch bis Karsamstag, also in diesem Jahr bis zum 26. März.

Welche Fastenarten gibt es?
Die Bandbreite auch unter den Gläubigen ist groß. In der evangelischen Kirche gibt es etwa die Aktion "Sieben Wochen ohne", die in diesem Jahr unter dem Motto "Großes Herz! Sieben Wochen ohne Enge" steht. Teile der katholischen und evangelischen Kirchen rufen zudem mit der Aktion "Autofasten" dazu auf, möglichst oft das Auto stehen zu lassen. Medienexperten empfehlen auch eine "digitale Auszeit", also den bewussten Verzicht auf Fernsehen, Computer und Smartphone, was vor allem jungen Menschen schwer fallen dürfte.

Wie lassen sich Kinder zum
Medienfasten animieren?

Die Familie sollte festlegen, welche Geräte zu welchen Zeiten Pause haben, empfiehlt der Medienratgeber "Schau hin". Um vor allem ältere Kinder zu motivieren, bietet das Jugendportal handysektor.de eine "Real-Life-Challenge" in Form eines klassischen und analogen Kartenspiels. Dabei soll zum Beispiel das Handy mal für 24 Stunden ausgeschaltet werden.

Was bringt das klassische Fasten?
Beim Fasten wird für eine bestimmte Zeit völlig oder teilweise auf Essen verzichtet. Die Anhänger versprechen sich davon Wohlbefinden, eine "Reinigung von Körper und Geist", aber auch Gewichtsreduzierung und Entspannung. Wenn der Körper keine oder weniger Nahrungsenergie erhält, stellt er sich auf den Hungerstoffwechsel um: Der Stoffwechsel brennt auf Sparflamme. Der Organismus greift dann seine Energiereserven an.

Was sollte dabei beachtet werden?
Grundsätzlich gilt dabei immer, viel zu trinken. Auch sollte man sich bewegen, um dem Muskelabbau vorzubeugen. Gerade wer sehr rigoros fasten will, sollte zuerst mit einem Arzt sprechen. Das gilt vor allem bei Vorerkrankungen wie Rheuma. Das sogenannte Heilfasten unterstützt die medikamentöse Therapie bei entzündlichen Prozessen. Fasten kann aber wiederum auch einen Gichtanfall auslösen.

Wer sollte aufs Fasten verzichten?
Kindern, Schwangeren oder Menschen mit chronischen Erkrankungen wird davon abgeraten.

Hilft Fasten beim Abnehmen?
Zunächst einmal ja. Wer aber dauerhaft Gewicht verlieren will, kommt mit Fasten auch nicht weiter. Langfristig hat dabei nur Erfolg, wer seine Ernährung grundsätzlich umstellt und sich ausreichend bewegt.

Ressort: Gesundheit & Ernährung

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 10. Februar 2016: PDF-Version herunterladen

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