Zwischen Heftle und Revolution
BZ-INTERVIEW mit dem Offenburger Verleger Hubert Burda, der die Informationswelt in einem gewaltigen Umbruch sieht – Am Montag wird er 75 Jahre alt.
Mit gedruckten Magazinen verdient der Offenburger Verleger Hubert Burda gutes Geld. Doch die große Herausforderung und die Märkte der Gegenwart und der Zukunft sieht Burda im Digitalen. Dort ereigne sich nicht weniger als eine Revolution. Darüber – und über Wünsche zu seinem 75. Geburtstag, den er am Montag, 9. Februar, feiert – sprachen die BZ-Redakteure Holger Knöferl und Ralf Burgmaier mit Burda.
BZ: Herr Burda, würden Sie mit mir ein Selfie machen?Hubert Burda: Ja, selbstverständlich.
BZ: Ich nehme Sie beim Wort.
Burda: Ja, natürlich.
BZ: Sind auch diese Selfies ein Symptom des "Iconic Turns", der radikalen Visualisierung der Welt, die der Siegeszug des Digitalen mit sich bringt? Sie selbst haben dieses Prinzip mehrfach beleuchtet, zuletzt in Ihrem Buch "Notizen zur digitalen Revolution".
Burda: In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts hat sich etwas ereignet, das die Dimension der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg hat. Das verstehe ich unter der digitalen Revolution. Sie ist heute, 2015, voll da. Zum ersten Mal geht das Bild der Welt, wie Sie es haben, per Knopfdruck überall hin. Das hat es vorher nie gegeben. Dieser "Iconic Turn" ist aber bereits für die Generation meiner Enkel gang und gäbe. Die ...