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Weihnachts-Promi

Interview mit dem Nürnberger Christkind: "Klar, kann ich fliegen!"

  • Sa, 16. Dezember 2017
    Neues für Kinder

Eingehüllt in ein Engelsgewand, eine Perücke mit Engelslocken und eine goldene Krone auf dem Kopf, reist das Nürnberger Christkind zurzeit durch die Gegend. In dem Kostüm steckt die 17-jährige Rebecca Ammon.

Will Mut machen: Christkind Rebecca Ammon  | Foto: Christine Dierenbach
Will Mut machen: Christkind Rebecca Ammon Foto: Christine Dierenbach


BZ: Guten Tag, liebes Christkind. Verrätst du uns, wie du Christkind geworden bist?
Christkind: Na klar. Christkind sein ist ein ziemlich anstrengender Job, deshalb wechseln wir uns alle zwei Jahre ab. Ich wusste schon als sehr kleines Mädchen, dass ich einmal Christkind werden möchte, das war mein Traum.
BZ: Was ist so toll daran, Christkind zu sein?
Christkind: Das Strahlen in den Augen aller Menschen, die dem Christkind begegnen. Ich mache ihnen Mut, schenke Hoffnung. Das macht mir sehr viel Spaß.
BZ: Was haben denn deine Eltern dazu gesagt, dass du Christkind werden wolltest?
Christkind: Sie haben das anfangs ein wenig belächelt, so nach dem Motto: Ja klar, was sich Kinder immer für Quatsch wünschen. Dann haben sie gemerkt, dass es mir damit wirklich ernst ist. Und sie haben mich unterstützt.
BZ: War es denn schwer, deinen Traum zu verwirklichen?
Christkind: Oh ja. Es gibt ja viele, die Christkind werden möchten. Dafür gibt es extra ein Casting. Man muss aus Nürnberg kommen, zwischen 16 und 19 Jahren alt sein, mindestens 160 Zentimeter groß und schwindelfrei.
BZ: Schwindelfrei? Wieso das denn?
Christkind: Weil das Christkind den

Nürnberger Christkindlesmarkt eröffnet. Dabei steht es weit oben auf dem Balkon der Nürnberger Frauenkirche und sagt ein berühmtes Gedicht auf, den sogenannten Prolog des Christkindes.
BZ: Wie sieht ein typischer Tag als Christkind aus?
Christkind: Das Christkind arbeitet jedes Jahr vom 1. bis zum 24. Dezember. In der Zeit habe ich keine Schule, muss aber alles nacharbeiten und die Klausuren nachschreiben. Ich werde morgens abgeholt und bin jeden Tag auf fünf bis zehn Terminen. Ich besuche vor allem Krankenhäuser, Altenheime oder Kindergärten. Dort lese ich Geschichten oder Gedichte vor und sammle die Wunschzettel der Kinder ein. Oft haben die Menschen auch noch Lieder oder ein kleines Programm für mich vorbereitet.
BZ: Was steht denn dieses Jahr so auf den Wunschzetteln?
Christkind: Ganz viele wünschen sich technische Sachen. Aber es gibt auch Wünsche wie "Weltfrieden" oder "dass sich meine ganze Familie an Weihnachten treffen kann".
BZ: Welche Fragen stellen dir denn die Kinder?
Christkind: Viele wollen wissen, ob ich in den Weihnachtsmann verliebt bin.
BZ: Und? Bist du?
Christkind: Natürlich nicht. Wir sind nur gute Freunde. Eine andere typische Frage ist die, ob ich fliegen kann.
BZ: Kannst Du?
Christkind: Logisch kann ich, ich bin das Christkind.
BZ: Okay, dann zeig’ mal.
Christkind: Geht leider nicht. Ich kann nur fliegen, wenn gerade keine Menschen zugucken.
BZ: Ah, verstehe. Sag mal: Vor dir waren ja schon einige andere Mädchen Christkind. Haben die dir vielleicht einen guten Rat mitgegeben?
Christkind: Das haben sie. Der älteste und beste Rat ist, viel Tee zu trinken und Hustenbonbons zu lutschen. Bei so viel Terminen muss ich aufpassen, dass meine Stimme fit bleibt und ich nicht krank werde.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 16. Dezember 2017: PDF-Version herunterladen

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