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Interview

Helmut Rüdlin über die großen Themen seiner Amtszeit als Schuldirektor

Michael Baas
  • Do, 30. März 2017, 22:01 Uhr
    Kreis Lörrach

Zwölf Jahre lang war Helmut Rüdlin Schulamtsdirektor für die Kreise Lörrach und Waldshut. Im Abschiedsinterview spricht er über die großen Themen seiner Amtszeit.

Helmut Rüdlin  | Foto: Daniel Gramespacher
Helmut Rüdlin Foto: Daniel Gramespacher
Die regionale Schullandschaft sorgt seit Jahren für Diskussionsstoff – nicht zuletzt in kommunalen Gremien wie Gemeinderäten oder den Kreistagen in Lörrach und Waldshut-Tiengen. Regionale Schulentwicklung, Gemeinschaftsschule, Inklusion und Lehrerversorgung waren da nur einige Schlüsselbegriffe. Schulamtsdirektor Helmut Rüdlin begleiten diese seit 2005. Am Freitag wird Rüdlin in der Schillerschule Rheinfelden verabschiedet. Zum Schluss seiner Dienstzeit lässt er im Gespräch mit Michael Baas noch mal einige Themen Revue passieren.
BZ: Die Schullandschaft erscheint seit Jahrzehnten als Dauerbaustelle. Sehen Sie das im Rückblick auch so?
Rüdlin: Ich würde es anders benennen. Baden-Württemberg, die Bundesrepublik Deutschland, aber auch andere Staaten erleben in den letzten Jahrzehnten eine unglaubliche schnelle gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Veränderung, die sich in den letzten zehn Jahren noch beschleunigt hat. Wir haben andere Familienstrukturen, neue Zugänge zu Informationen: Vieles ist dramatisch anders geworden und das kann Schule nicht ignorieren.
BZ: Der Eindruck der Dauerbaustelle spiegelt also nur den Reaktionsdruck, unter dem das System Schule steht?
Rüdlin: Richtig. Wir können doch nicht mit Strukturen und Inhalten des letzten oder gar vorletzten Jahrhunderts Kinder auf die Zukunft im 21. Jahrhundert vorbereiten. Ich denke, permanente Schulentwicklung ist unabdingbar. Mir war dabei aber immer wichtig ist, dass wir das hauptsächlich unter dem Fokus der Qualitätsentwicklung betrachten und nicht dauernd Strukturdebatten führen.
BZ: Schulen, sagen Sie jetzt, verändern sich nicht aus Selbstzweck, sondern weil eine gesellschaftliche Notwendigkeit besteht.
Rüdlin: Das zeigt sich zum Beispiel in der Bildungsplanentwicklung. Bildungspläne müssen etwa alle zehn Jahre überarbeitet werden und das nicht, damit sich jemand ein politisches Denkmal setzen kann, sondern weil sich die Herausforderungen an Schulen, an Lernen, aber auch an die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule ständig verändern. Schule braucht immer wieder neue Konzepte. Vor zwanzig Jahren hat sich noch kein Mensch um Digitalisierung, digitale Bildung und Medienerziehung gekümmert. Das ist ...

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