Vor 100 Jahren entstieg "Dada" aus dem Untergrund, eine Kunstbewegung, die viel mit dem Gemetzel des Ersten Weltkriegs zu tun hat /.
Noch nie kursierten so viele Heldenlegenden wie derzeit zum 100. Geburtstag des Phänomens DADA. Es ist kein gutes Zeichen, wenn eine literarische Revolution, die einst die europäische Sprachordnung aus den Angeln hob, so wohlfeil bejubelt wird wie in diesen Tagen die Gründerfiguren des "Cabarets Voltaire", die mit der Eröffnung ihrer Künstlerkneipe am 5. Februar 1916 in Zürich das bislang folgenreichste Attentat auf die bürgerliche Kultur verübten. In zahlreichen Publikationen zum Thema werden die Akteure des Dadaismus für alle erdenklichen rebellischen Kunstaktivitäten des 20. Jahrhunderts in Beschlag genommen – und damit ...