Vor 50 Jahren wurde die "Lahrer Schüler Digest" herausgegeben – nicht nur wegen der Abkürzung LSD eine Provokation für die Lehrer und das Bürgertum. Nach einem Jahr war aber schon wieder alles vorbei.
"Sie nehmen wir sowieso nicht für voll, wenn Sie so weiterpennen wollen, wie bisher – pennen in der Penne, im Büro, vor dem Pantoffelkino, im gesellschaftlichen und politischen Leben. […] LSD ist nämlich kein Gartenlaube-Blättchen für Untertanen." Mit solch markigen, an den Leser gerichteten Sätzen verdeutlichten die Redakteure gleich im Vorwort zur ersten Ausgabe, was von der neuen Zeitschrift zu erwarten war. Im Kreuzfeuer der Kritik standen die Schulen: Die Schülermitverwaltung sei zu einer Farce degeneriert, der staatsbürgerliche Unterricht ein Feigenblatt für Demokratie, heißt es im ersten Artikel. Die Schule erziehe zur Anpassung "an das offensichtlich nicht Veränderbare, d.h. Duckmäusern vor den Repressalien von Schul- und Heimleitung". Am Ende stünden nicht ...