Ein Apfel braucht nicht makellos zu sein, schmecken muss er – eine Liebeserklärung an die fast vergessenen, alten Sorten /
Von Stephan Clauss
Eine Kindheit ohne Apfelbäume? Das wäre eine traurige Veranstaltung. Wie Weihnachten ohne Christbaum (und ohne Bratäpfel). Schon früh verlockten uns die runden Früchte und machten Appetit auf mehr. Die hastig geklauten unreifen Dinger aus Nachbars Garten schmeckten zwar fies sauer, wir aßen sie dennoch trotzig zum Ende der herbstlichen Mutprobe. Omas Apfelkuchen mit frischer Schlagsahne ließen wir sonntagnachmittags nicht einmal kalt werden, ordentlich viel Apfelmus musste auch in den dritten und vierten Pfannkuchen. Apfelschorle tranken wir literweise. Und an der Spur aus abgenagten Apfelbutzen konnte Mutter unsere Wanderwege durch Haus und Garten abends mühelos zurückverfolgen...
Das angebissene Apple-Logo kennt zwar jeder Fünfjährige, aber was weiß der Mensch heute noch vom Apfel? Wie viele wunderschöne Sorten es gibt und wie überraschend unterschiedlich sie schmecken können, das ahnen ...