Klappern gehört zum Handwerk
Auf Nestrundfahrt durch den Breisgau mit Storchenvater Gustav Bickel / Von langen Lieben und neuem Leben.
GOTTENHEIM/SCHALLSTADT. Es war einmal ein Gemeindearbeiter in Opfingen, der eines Tages gebeten wurde, sich um das auf dem Turm der evangelischen Kirche sesshaft gewordene Storchenpaar beziehungsweise zunächst um dessen Behausung zu kümmern. Inzwischen ist Gustav Bickel Pensionär, der Meister Adebar viel Zeit widmet. Bickel ist Nestarchitekt-, Nestbauberater und Nestreiniger, Nachwuchsstorchberinger, Storchenpaarzähler – und Vorsitzender des Vereins Weißstorch Breisgau.
Auf der Treppe vor dem Bürgersaal stellt Gustav Bickel in Merdingen sein Spektiv, ein Spezialfernrohr auf einem Metalldreifuß auf, und richtet es auf das Dach der Zehntscheuer. Dort droben steht ein Storchennest, darin ein Storch, der eifrig klappert. Seit Rosenmontag sei das Nest wieder belegt, weiß Bickel und schaut durch das Glas. Endlich hat er das Storchenbein so im Visier, dass er den dort befindlichen Ring ablesen kann. ...