Raus aus dem täglichen Hamsterrad
Seit 23 Jahren praktiziert Christoph Martin buddhistische Meditation nach den Regeln von Zazen – alleine und in der Gruppe.
MÜLLHEIM. Wenn Christoph Martin sich zum Meditieren vorbereitet, zieht er seine Alltagskleidung aus. Über ein schwarzes, einem Kimono ähnlichem Gewand, wirft er einen dunkelbraunen Umhang – ein Kesa, die buddhistische Mönchsrobe. Das Ritual, zu dem auch eine Verbeugung und ein Schlag mit dem Gong gehören, ist Teil von Zazen (gesprochen: Sa-Sen), einer Form der Sitzmeditation, die Martin seit 23 Jahren regelmäßig durchführt.
Als Student in Freiburg wurde er auf diese buddhistische Richtung aufmerksam, die ihn bis zum heutigen Tag begleitet. Vom ersten Augenblick an hat ihn das Meditieren in der Gruppe fasziniert. Man könne nicht einfach nach fünf Minuten abbrechen, wenn die Haltung etwa unbequem wird, sondern werde schon nach kurzer Zeit getragen von der Gruppe. "Es ist wie ein Gebet, das sich aber an keinen Gott richtet", beschreibt er, was in ihm ...