Seit zwei Jahren rettet Claus-Peter Reisch Menschen im Mittelmeer vor dem Ertrinken. Auf Malta ist er angeklagt. Bei einer Verurteilung droht ihm Haft.
Im Sommer 2015 segelte Claus-Peter Reisch mit seiner Lebensgefährtin von Sardinien aus in die griechische Ägäis. Eine Freizeittour im Mittelmeer. Von Bootsflüchtlingen, die auf gefährliche Weise versuchten, von Afrika nach Europa zu gelangen, war da schon immer wieder die Rede gewesen. "Auf der Reise haben wir uns gefragt", erinnert sich 57-jährige Reisch, "was wir machen, wenn uns ein Flüchtlingsboot begegnet." Die eigene Antwort stellte ihn nicht zufrieden. "Auf unserem Zwölf-Meter-Schiff haben wir Platz für maximal zehn Flüchtlinge."
Doch was wäre mit den anderen 80 oder 100 Personen auf dem Schlauchboot? "Für sie hätten wir nichts tun können – außer einen Notruf absetzen", so Reischs Fazit seines Nachdenkens. Das bohrte in ihm.
So wurde Reisch zu Deutschlands bekanntestem ...