In Brasiliens hoffnungslos überbelegten Haftanstalten machen die Drogenbanden ihre eigenen Regeln – und führen ihre blutigen Machtkämpfe ungehindert fort.
Die Frau möchte nicht, dass ihr richtiger Name veröffentlicht wird. Sie fürchtet sonst, dass ihr Probleme bereitet werden. Die 37-Jährige ist Lehrerin im Gefängnis Gericinó, der größten Strafanstalt von Rio de Janeiro, die wegen ihrer Lage im gleichnamigen Stadtteil oft nur Bangu genannt wird. Alle Arten von Kriminellen sind dort eingesperrt: Diebe, Mörder – die meisten Insassen sitzen wegen Drogenstraftaten.
Die Lehrerin, die Maria genannt werden möchte, unterrichtet in der Haftanstalt seit vielen Jahren ...