In Nordirlands Grenzregion zur irischen Republik wächst die Angst, dass die Insel nach dem Brexit wieder durch eine harte Grenze geteilt wird. Ein Besuch vor Ort und ein Blick zurück.
Die Erinnerung lässt sich nicht abschütteln. Sie verfolgt John Sheridan bis zum heutigen Tag. "Noch immer läuft es mir kalt den Rücken herunter, wenn ich nur daran denke", sagt der Farmer, der im nordirischen Grenzland, unweit der Stadt Enniskillen, wohnt. Woran der 56-Jährige sich erinnert sind die Zeiten der blutigen Unruhen, die Nordirland in seiner Jugend erschütterten. Vor allem hier an der Grenze zur irischen Republik, wo Sheridans Farm liegt, war es eine Albtraum-Zeit. "Wenn du morgens das Hoftor geöffnet hast, konntest du nicht wissen, ob du gleich sieben Meter hoch in die Luft fliegen würdest. Zu den motorisierten Polizei- und Armee-Patrouillen auf den Landstraßen, die es ebenfalls treffen konnte, hieltest du immer schön Abstand. Und wenn du abends eine Disco in der örtlichen Tanzhalle besucht hast, bist du stets auf der Hut gewesen. Das erste, wonach du instinktiv Ausschau gehalten hast, war die Ausgangstür."
Die Grenzgebiete in der Grafschaft Fermanagh, in denen seit jeher viele protestantische ...