In Mexiko spüren Familien von Verschwundenen geheime Massengräber auf / Von 27 000 Menschen fehlt jede Spur, die Behörden arbeiten schlampig – wenn überhaupt.
Der Horror hat viele Gesichter in Mexiko, und manchmal versteckt er sich hinter der alltäglichsten Routine. Wie bei Tranquilina Hernández. Der 13. September 2014 war ein Samstag wie jeder andere in Cuernavaca, eine Stunde Autofahrt südlich von Mexiko-Stadt. Ein fruchtbarer Flecken Erde ist das, mit mildem Klima. Schon der spanische Eroberer Hernán Cortéz hatte in der "Stadt des ewigen Frühlings" eine Residenz.
In den vergangenen Jahren ist es dort unruhiger geworden, seit der örtliche Drogen-Kartellchef von Marinesoldaten exekutiert wurde und sich Killer um seine Nachfolge streiten. Es kam zu Schießereien, Schutzgelderpressungen und Entführungen, ...