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Unterm Strich

So einfach ist es, Donald Trump zum Schweigen zu bringen

Holger Knöferl
  • Sa, 04. November 2017, 13:08 Uhr
    Computer & Medien

41 Millionen Menschen folgen US-Präsident Donald Trump auf Twitter. Sie erlebten in der Nacht auf Freitag, dass man sogar Trump auf Knopfdruck zum Schweigen bringen kann.

Donald Trump  | Foto: AFP
Donald Trump Foto: AFP
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Dass sich US-Präsident Donald Trump an diese kluge Weisheit nicht halten mag, ist zwischenzeitlich sattsam bekannt. Und so wird zur Nachricht, wenn Trump tatsächlich einmal dazu verdammt ist, den Mund zu halten.

Nun muss man den Begriff "den Mund halten" in Zeiten der Digitalisierung etwas weiter denken. Plappert der moderne Mensch doch auch recht viel in den sogenannten sozialen Netzwerken. Donald Trump und der Kurznachrichtendienst Twitter sind da eine beeindruckende Symbiose eingegangen. Wenn Trump twittert, gehen die Nachrichtenredaktionen rund um den Globus in Hab-Acht-Stellung. Angela Merkel schafft das nicht. Der Papst auch nicht. Und der liebe Gott hat keinen (realen) Twitter-Account.

Trump rumpelt, ätzt und polemisiert auf seinem privaten Twitter-Account bekanntlich, was das Zeug hält. Rund 41 Millionen Menschen folgen ihm dabei direkt. Und erlebten in der Nacht auf Freitag, dass man Donald Trump auch auf Knopfdruck zum Schweigen bringen kann. Wenn auch nur für elf Minuten. Denn so lange war das Konto @realDonaldTrump nicht zu erreichen. Weil es abgeschaltet worden war. Von einem Twitter-Mitarbeiter, der seinen letzten Arbeitstag hatte, wie das Unternehmen im Lauf des Tages einräumen musste. Der wird jetzt im Netz gefeiert, unter anderem als "Held ohne Umhang".

Nun: Für Twitter könnte der Vorfall zum "total disaster" werden, um eine von Trump gerne genutzte Redewendung zu zitieren. Denn wo jeder Klick bares Geld wert ist, ist es richtig schlecht für das Geschäft, wenn einer der wichtigsten Nutzer stinksauer ist. Kurz bevor sein Konto wieder freigeschaltet wurde, soll Trump bereits versucht haben, einen Tweet abzusetzen. Im gleichen Duktus wie den Nordkoreanern habe er damit gedroht, das Unternehmen werde "nicht mehr lange hier sein".

Sorry: Das war jetzt eine "fake news". So einen Tweet hätten wir Trump ja auch nie und nimmer zugetraut.

Ressort: Computer & Medien

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 04. November 2017: PDF-Version herunterladen

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