Zwölf Milliarden Dollar investiert Südkorea in die Olympischen Winterspiele. Doch von Euphorie ist in dem Land bisher nichts zu spüren. Dabei sind mit den Spielen große Hoffnungen verbunden.
Was war das für ein Fieber, vor dreißig Jahren! Als Südkorea den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele 1988 bekam, war die Freude im Land grenzenlos. In Schulen wurden Tänze einstudiert, Lieder gelernt – das Land wollte sich von seiner besten Seite zeigen. "Wir haben schnell gemerkt, dass da etwas sehr Großes auf uns zukommt", erinnert sich Lee Hyun-jung. Die heutige Lehrerin war damals 14 Jahre alt, ging selbst noch zur Schule – und war fasziniert von der Hochstimmung, die damals in der Hauptstadt Seoul geherrscht hat. "Die Stadt stand völlig Kopf, überall hingen bunte Olympia-Fahnen und an jeder Ecke sah man Hodori, das Maskottchen der Spiele."
"Ich habe selber erst vor ein paar Monaten gehört, dass es wieder Olympische Spiele bei uns gibt." Lee Hyun-jung, südkoreanische Lehrerin
Nun finden – nach genau 30 Jahren – wieder Olympische und Paralympische Spiele in dem ostasiatischen Land statt, diesmal im Winter. Doch von der Euphorie des Jahres 1988 ist im Land drei Monate vor dem Start noch so gut wie nichts zu spüren. "Ich habe selber erst vor ein paar Monaten gehört, dass es wieder Olympische Spiele bei uns gibt", sagt Lee und schaut etwas ratlos. Zwar gibt es Clips in Fernsehen und Radio, in denen auf das bevorstehende Großereignis hingewiesen wird – doch die Herzen ...