Boris Nemzow war unter Präsident Boris Jelzin ein Hoffnungsträger, er wurde unter Putin zum unerschrockenen Oppositionspolitiker – musste er deshalb sterben?.
Ein Protestzug, der über weite Strecken direkt der Kremlmauer folgt, auf den mitgeführten Transparenten Putin-kritische Parolen – und das alles legal und unter den Augen der Polizei. Seit Wladimir Putin vor 15 Jahren in den Kreml einzog, träumen Russlands Liberale diesen Traum. Und mit jedem Jahr schrumpfte nicht nur die Hoffnung, sondern auch die Zahl der Träumer.
Am Sonntag aber wurde das schier Unmögliche möglich. Doch es war kein Triumph-, sondern ein Trauermarsch. Die an der Spitze gehen haben ein Banner ausgerollt: "Helden sterben nie – diese Kugeln gelten uns allen". Das ist keine leere Parole, Morde an Oppositionellen sind in Russland harte Wirklichkeit. Im Trauerzug steht auf einem Transparent zu lesen "Ich fürchte mich nicht", dahinter ein "Ich fürchte mich – wer ist der Nächste?". ...