Vor 70 Jahren wurde über dem japanischen Hiroshima die erste Atombombe gezündet – die überlebenden Opfer kämpfen bis heute mit dem Stigma und ihrem Trauma.
Auf einmal ist es still. In der flirrenden Augusthitze zirpen nur die Zikaden. Schulkinder, die eben noch kreischend aus dem Bus geklettert sind, verharren in Ehrfurcht, sind diszipliniert. Über die aus der Luft so auffällige Brücke, die dem Piloten des amerikanischen Atombombers damals als Orientierung gedient hat, marschieren sie schweigend auf die von zwei Flussarmen umschlossene Insel.
Am 6. August 1945 um 8.13 erscheint hier das amerikanische Flugzeug Enola Gay, zwei Minuten später erreicht es das angepeilte Ziel über dem Zentrum von Hiroshima. In 9450 Metern Höhe wird die Bombe ausgeklinkt, in 580 Metern erfolgt die Detonation. Die gewaltige Druckwelle breitet sich in Sekundenschnelle in alle Richtungen aus, Tausende Menschen sterben unter Höllenqualen.
Wer den Friedenspark in Hiroshima heute betritt, kämpft mit ...