Wie ein ägyptisches Dorf von der illegalen Arbeitsmigration übers Mittelmeer lebt – und sich auch von Lebensgefahr nicht abschrecken lässt.
Warum das Dorf Mit-Gabr im östlichen Nildelta im Volksmund "Klein-Italien" genannt wird, erschließt sich nicht sofort. Alles hier wirkt ziemlich ägyptisch. Die Kinder spielen auf den staubigen, engen Gassen, durch die sich einige wenig Autos und Eselskarren zwängen. Auf den Feldern rund um den Ort wird die Reisernte eingefahren. Dazu spannt einer der Bauern den Keilriemen an seinem klapperigen Traktor ein, um dann damit eine ebenso altertümliche wie laut dröhnende Dreschmaschine in Bewegung zu setzen. Der Rest ist Handarbeit. Frauen, Männer und Kinder tragen die auf dem Feld abgemähten Reisbüschel ins Dorf. Am Ende fallen die ausgesiebten Reiskörner in einen ...