Im Irak ist erst die Hälfte der von den IS-Terrormilizen vertriebenen Christen zurückgekehrt – und steht dort unter dem Druck der Schiiten.
Der Christ Mohanad Hanna Yousif kauft seine Ware am liebsten an dem Ort, an dem die Terrormilizen des Islamischen Staats (IS) die Vertreibung der Christen planten: in der einstigen IS-Hauptstadt Mossul, rund 30 Kilometer von seiner Heimatstadt Karakosch entfernt gelegen. Als er an der Straße, die hinaus aus Mossul führt, ins Auto steigt, sagt er auf Deutsch: "Guten Tag, wie geht es Ihnen?" Mossul war vor dem Krieg die Hauptstadt der irakischen Provinz Ninive. Dort befindet sich das Stammland der Christen im Irak, und dort liegt auch das Ziel der Fahrt, die Kleinstadt Karakosch.
Der Iraker ist an diesem Tag bester Laune. Er hat in Mossul gute Geschäfte gemacht. Das wird er seiner Frau am Telefon erzählen. Sie ist mit dem Sohn in Deutschland geblieben. Dort würde sie auch am liebsten bleiben. Doch der Familienvater Yousif hat vor einigen Monaten etwas ...