In Sachsen-Anhalt wird derzeit ein Truppenübungsplatz der besonderen Art angelegt - ein Ort, an dem sich Einsätze in bebauten Zonen trainieren lassen. Kritiker fürchten, hier würden Inlandeinsätze geprobt.
Das erste Opfer ist ein Schmetterling. Wanderschuhe und Armeestiefel stapfen über den frisch asphaltierten Weg; kaum jemand bemerkt das zertretene Tier. Eine seltene Art? Ein besonderer Falter? Schwer zu sagen, denn in Schnöggersburg steht an diesem Tag anderes auf dem Programm. Militärs und Politiker haben sich auf dem Marktplatz versammelt. Panzer und Geländewagen stehen als Kulisse bereit, ein schwarz-rot-goldenes Banner weht im Wind. Es ist Richtfest in einer Stadt, in der nie ein einziger Mensch leben wird.
Schnöggersburg ist eine Geisterstadt, errichtet zu einem einzigen Zweck: Hier will die Bundeswehr für kommende Militäreinsätze üben. Seit 2012 entsteht der "urbane Ballungsraum", wie das Gelände offiziell heißt. Die künstliche Stadt liegt etwa 50 Kilometer nördlich von Magdeburg in der ...