Sobhi Mahmoud lebt seit gerade einem Jahr in Deutschland. In seiner Heimat hat der 40-jährige Syrer als Englischlehrer und Fußballtrainer gearbeitet. Jetzt sitzt er mit zehn anderen Geflüchteten in einem Klassenzimmer und büffelt deutsche Vokabeln.
Die Lehrerin erklärt den Unterschied zwischen Recht und Berechtigung. Ein Duden liegt auf dem Tisch. Mahmoud guckt konzentriert auf die Tafel. Dann wendet er sich seinem Nachbarn zu. "Deutsch ist viel schwieriger als Englisch", sagt er – in nahezu akzentfreiem Deutsch.
Die Europa-Berufsschule im bayerischen Weiden macht etwas, das es sonst kaum in der Bundesrepublik gibt: Sie ermöglicht Geflüchteten eine Dolmetscher-Ausbildung. Mahmoud, dem Englischlehrer, konnte nichts Besseres passieren. "Ich helfe sowieso schon im Jobcenter und bei anderen Behörden", sagt der Syrer, der nun eine richtige Ausbildung macht. Wieso er nach ...