Weil ein Großspender schwerwiegende Vorwürfe erhoben hat, droht Karlheinz Böhms Äthiopien-Hilfswerk "Menschen für Menschen" den guten Ruf zu verlieren – doch es geht um mehr.
Das Fundament ist aus Beton, die Wände sind es auch. Stahl und Steine werden verbaut, darüber ein Blechdach. Die Lamellenfenster sind aus Glas. Sie sollen solide sein, die Schulbauten, die "Menschen für Menschen" (MfM), das Hilfswerk des früheren Schauspielers Karlheinz Böhm, in Äthiopien baut. Solide, langlebig und nachhaltig. 240 000 Euro hat die Organisation für eine Schule mit 16 Klassenzimmern im Durchschnitt gezahlt. Das ist eine Menge Geld. Muss eine Schule in Äthiopien so viel kosten? Hätte man sie nicht mit anderen Materialen und vielleicht mit mehr einheimischen Kräften bauen können? Hätte sie nicht höchstens 130 000 Euro kosten dürfen, so wie Experten mittlerweile meinen? So manche Hilfsorganisation sei sogar in der Lage, eine Schule ähnlicher Qualität für 60 000 Euro zu bauen, im Jemen zum Beispiel, heißt es nun.
MfM hat in den vergangenen 30 Jahren in Äthiopien 326 Schulen gebaut. Hat das Hilfswerk also des öfteren zu viel gezahlt? Ist ...