Pirmasens, einst Weltzentrum der Schuhindustrie, hat ein Drittel seiner Bevölkerung verloren – und versucht nun, das Schrumpfen zu gestalten
An Modellen erprobt man die Wirklichkeit, Modelle sind dazu da, etwas zu lernen. Zum Beispiel, welche Probleme der demografische Wandel im Alltag aufwirft, ob ein neues Produkt bei Kunden ankommt oder welches Getreide dem Klimawandel gewachsen ist. Wir haben in diesem Jahr bei unseren Sommerreisen solche modellhafte Orte besucht.
"Wir sind Pirmasenser, wir kriegen das geregelt!" Oder "Wir sind Pirmasenser, wir lassen uns nicht unterkriegen!" Solche Sätze fallen immer wieder. Und dann erzählen die Gesprächspartner mit großem Optimismus, was sich alles tut in ihrer Stadt. Welche Firmen expandieren. Welche gründerzeitliche Häuser renoviert wurden. Dass es keine freien Gewerbegebiete mehr gibt. Dass die Abwanderung der jungen Leute gestoppt ist. Kurz: Dass es aufwärtsgeht.
Dabei ging lange Zeit gar nichts mehr in Pirmasens. Die ...