Und der letzte Fortsetzer der Frankfurter Schule: Alexander Kluge erzählt in "Chronik der Gefühle" auf 2000 Seiten Geschichte(n).
S o dankbar man dafür sein kann, dass Alexander Kluge fast im Alleingang eine der staatsvertraglich festgelegten Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in seiner Late-Night-Show bei dctp übernommen hat, so schmerzlich war doch immer der Gedanke, es könnte der Schriftsteller ans Fernsehen verloren gegangen sein. Wie Lessing am Ende der Fabel vom Phönix sagt: "Denn er ist der einzige seiner Art", ist Kluge einer der wenigen, die es erzählerisch mit der Abstraktheit der modernen Welt aufnehmen, der - mit Rückbezug auf die Kritische Theorie - eine methodische Ahnung von dieser Aufgabe hat; der sich in den verschiedensten Wissensdisziplinen herumtreibt (das ist der Journalist in ihm), ihre Widersprüche ...