Neuerdings gibt es unter den Regisseuren wieder Liebhaber des analogen Mediums. Tarantinos neuer Film "The Hateful 8" ist in Karlsruhe in der originalen 70-Millimeter-Version zu sehen.
Natürlich gibt’s hier auch Popcorn und Tacos, wie in jedem Kino. Aber die "Schauburg" in Karlsruhe ist kein gewöhnliches Kino, sondern eins von der Art, die fast komplett von der Bildfläche verschwunden ist; eines, das man früher einmal Lichtspieltheater nannte. Ein Ort für Cineasten und Retrofreunde, an dem der schwere rote Vorhang eine weit nach den Seiten hin ausladende, tief nach innen gewölbte Bildwand erst freigibt, wenn es heißt: Licht aus, Film ab.
Jawohl, Film. Denn im Vorführraum der "Schauburg" stehen auch Projektoren, durch die das gute, alte Celluloid surrt – eine Rarität, denn im Kino läuft heute fast alles digital: Aus Kostengründen, weil Filmmaterial teuer ist und weil Datenspeicher, Kamerasensoren und Chips immer billiger werden, weil man sich das Kopieren spart, weil der Film auf Festplatte oder über Kabel ins Kino ...