Es geht um den Umgang mit dem kolonialen Erbe. "Wo ist Afrika?" – so heißt die Dauerausstellung im Stuttgarter Lindenmuseum. Eine Frage, die gar nicht leicht zu beantworten ist.
Beschriftungen haben bei Museumsexponaten in der Regel einen rein informativen Charakter. Sie ordnen das Objekt ein: Herstellungsjahr, Material, Herkunft. Doch diese unscheinbare Hinweistafel im ersten Raum der neu konzipierten Afrika-Ausstellung des Stuttgarter Lindenmuseums verstört. Ja, sie soll verstören. Da liegt eine unscheinbare Kette in einer kleinen Glasvitrine. Darüber steht – zunächst noch harmlos – "Halsschmuck einer Frau aus Abschnitten von Straußeneierschalen". Der wahren Tragik wird der Besucher erst im zweiten Abschnitt der Hinweistafel ...