"Die Ermittlungen wurden manipuliert"
BZ-INTERVIEW: "Das München-Komplott"-Autor Wolfgang Schorlau über die aktuelle Entwicklung im Fall des Oktoberfestanschlags.
Der verheerende Bombenanschlag auf das Münchner Oktoberfest vom 26. September 1980 wird nach über drei Jahrzehnten neu untersucht. Das nährt die Zweifel daran, dass der Neonazi Gundolf Köhler, der bei dem Attentat ums Leben kam, die Tat allein beging. Auch Wolfgang Schorlau hat eingehende Recherchen dazu betrieben und später in seinem Kriminalroman "Das München-Komplott" verarbeitet. Mechthild Blum sprach mit ihm über die mögliche Rolle der Öffentlichkeit in der aktuellen Entwicklung.
BZ: Herr Schorlau, 2009 veröffentlichten Sie Ihren Kriminalroman "Das München-Komplott" in dem Sie Ihre peniblen Recherchen zum sogenannten Oktoberfest-Attentat vor 34 Jahren verarbeiteten – mit großem Medienecho. Glauben Sie, dass auch Ihr Roman durch diese öffentliche Aufmerksamkeit mit dazu beigetragen hat, dass es jetzt zur Wiederaufnahme neuer Ermittlungen kam?Schorlau: Ja, "Das München-Komplott" hat vielleicht tatsächlich dazu beigetragen, die Erinnerung an das Attentat wach zu halten und gleichzeitig das öffentliche Bewusstsein zu schärfen, ...