Das Leben der Südtiroler Bergbauern ist hart – erst recht, wenn sie in Not geraten. Zum Glück gibt’s Freiwillige, die unentgeltlich mit anpacken.
Rauch. In dichten, grauen Schwaden zieht er den Waldrücken hinauf. Aus den Blicken der Bauern spricht Furcht: die Kinder, die Alten, der Hof, die Tiere! Alles, woran ihr Herz hängt, in Gefahr. Heinrich Breitenberger (48) lässt die Sense ins Gras fallen. "Oh Gott!", ruft seine Frau Ilse (36) und presst ihre Hände fest gegen die Brust. Im Ultental beginnen die Sirenen zu heulen. Der Bauer reißt seine Tasche auf, greift nach dem Handy, wählt die Nummer vom Hof, zittert, vertippt sich, "hach", weiter. Es wählt, surrt. Sekunden wuchern zu einer gefühlten Ewigkeit. Die sonnenverbrannten Gesichter der Bauern haben ihre Farbe verloren, über Stirn und Wangen rinnt Schweiß hinab. Haben die Buben mit Feuer gespielt? Hat sich das Heu selbst entzündet? Im vorigen Sommer war die Hitze im Stadl schon einmal auf 70 Grad geklettert, trotz neuen Gebläses.
Endlich, Großmutter Walburgas Stimme. "Und?", ruft Ilse. Heinrich streichelt ihr über die Schulter: "Nicht unser Hof." Die Bauern setzen sich ins ...